Besseres Teamwork und mehr Patientensicherheit durch

Crew Ressource Management Training (CRM)

Ca. 70% der Patientenschädigungen beruhen nicht auf mangelndem Fachwissen oder fehlenden technical skills, sondern auf Probleme im Bereich Kommunikation, Teamwork und den sog. Human Factors z. B. Informationen, die nicht wahrgenommen werden, unklare oder fehlende Anweisungen, unklare Zuständigkeiten, Verwechslungen etc.

Im CRM-basierten Simulationstraining geht es genau darum:

  • Erhöhung der Patientensicherheit
  • Verbesserung des Teamworks
    • Kooperation und Führungsverhalten,
    • Entscheidungsfindung,
    • Flexibilität i. S. v. situativer Adaption
    • bessere und effektivere Kommunikation
  • Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit
  • Senkung der Kosten durch Verminderung von Behandlungsfehlern

CRM erhöht nachweislich die Patientensicherheit:
Im Rahmen dieser dreijährigen Studie wurden ernsthaften Komplikationen auf einer Intensivstation mit jährlich ca. 2500 – 3000 Aufnahmen pro Jahr. Insgesamt waren 7271 Patienten in dieser Studie eingeschlossen.
Vor der Implementierung des CRM-Trainings betrug die Rate der ernsthaften Zwischenfälle 67,1 Zwischenfälle pro 1000 Patienten. Im Jahr der Implementierung sank die Rate um 0,7 auf 66,4/1000. Im dritten Jahr, welches als „clinical effect year“ definiert wurde, sank die Rate der Ernsthaften Zwischenfälle auf 50,9 pro 1000 Patienten.

CRM verbessert nachweislich das Teamwork:
Bessere und effektivere Kommunikation
„Gedacht heißt nicht immer gesagt, gesagt heißt nicht immer richtig gehört, gehört heißt nicht immer richtig verstanden, verstanden heißt nicht immer einverstanden …“ Dieser Satz, der von Konrad Lorenz stammen soll, zeigt nur einige Aspekte der Kommunikationsprobleme auf, die gerade wenn es hektisch wird, passieren.
Gute und effektive Kommunikation (sog. closed-loop-Kommunikation) trägt dazu bei, dass Fehler und Patientenschädigungen minimiert werden.

Besseres Teamwork
Gerade im Bereich von medizinischen Zwischenfällen oder Komplikationen kommt es auf eine gute Zusammenarbeit an: Kooperation, Führungsverhalten, Speak-up sind wichtige Elemente bei der Fehlervermeidung.

Fehlerkultur
Menschen machen Fehler – das ist quasi ein Naturgesetz. Auch in der medizinischen Behandlung werden Fehler gemacht. Hier setzt CRM an: Fehler werden gemacht und das unabhängig von der Berufserfahrung. Aber aus den Fehler – sowohl den eigenen als auch denen anderer – kann bzw. muss gelernt werden. Hierzu bedarf es einer Fehlerkultur, die gerade nicht auf Beschämung und Tadel abzielt, wie es bedauerlicherweise üblich ist. CRM schafft einen aktiven Umgang mit Fehlern.
Radia El Khamali et al. konnten in ihrer Studie „Effects of a Multimodal Program Including Simulation on Job Strain Among Nurses Working in Intensive Care Units: A Randomized Clinical Trial“ nachweisen, dass Simulationstraining zu

  • mehr Mitarbeiterzufriedenheit,
  • Minimierung der stressbedingten Arbeitsausfälle und
  • Minimierung der Kündigungsrate

führt.

CRM senkt nachweislich die Kosten:
Susan D Moffatt-Bruce et al untersuchten in ihrer Studie die Kosten für CRM-Training im Verhältnis zu Kosteneinsparungen durch Verringerung vermeidbarer unerwünschter Ereignisse. Die zu berücksichtigten Kosten für CRM enthielten neben den Kosten für CRM-Schulungen auch die erhöhten Kosten der Arbeitszeit während der Schulung der Mitarbeiter, Kosten für Organisation der Schulungen usw.
Im Zeitraum von Juli 2010 bis Juli 2013 wurden 3000 Mitarbeitern in Gesundheitssektor in insgesamt 12 Gebieten geschult. Die Kosten hierfür beliefen sich auf 3,6 Mio US-Dollar.
Im angegebenen Zeitraum wurden 735 unerwünschte Ereignisse vermieden, was einer Verringerung der beobachteten unerwünschten vermeidbaren Ereignisse um 25,7 % entsprach. Die durch die Vermeidung der unerwünschten Ereignisse eingesparten Kosten wurden auf 12,6 bis 28 Mio US-Dollar geschätzt. Somit stand der Investition von 3,6 Mio US-Dollar eine Einsparung von 9,1 bis 24,4 Mio US-Dollar gegenüber.
Die Autoren kamen zu der Schlussfolgerung, dass CRM eine finanziell tragfähige Möglichkeit darstelle, Qualitätsverbesserungen systematisch zu organisieren.
What Is the Return on Investment for Implementation of a Crew Resource Management Program at an Academic Medical Center?

Ablauf des CRM-basierten Simulationstrainings

E-learning Modul mit einer workload von ca. 3 Std.

Ca. 3 Wochen vor dem CRM-basierten Simulationstraining erhalten die Teilnehmer/-innen einen Zugang zu unserer Lernplattform, auf der sie sich mit Themen wie

  • mentale Modelle
  • CRM-Leitsätze
  • Human-Factors
  • und einigem mehr

befassen können.

Kurseinführung

Der Simulationstag beginnt um 08:00 Uhr mit der Kurseinführung und einem Überblick über den Tagesverlauf.

Theoretischer Input

Basierend auf den Inhalten des E-Learning Moduls werden einige wesentlichen Aspekte des CRM wiederholt und vertieft.

Einweisung in Material

Im Rahmen der Einweisung machen sich die Teilnehmer/-innen mit dem Equipment (z. B. Notfallrucksack, Beatmungsgerät etc.) vertraut.

Je nach Fallbeispiel wird mit einer Simulationspuppe oder mit einem Notfalldarsteller gearbeitet. Kommt eine Simulationspuppe zum Einsatz, so machen sich die Teilnehmer/-innen mit den Möglichkeiten und Grenzen der Puppe vertraut. Wird hingegen das Fallbeispiel mit einem Notfalldarsteller durchgeführt, so wird vorab geklärt, wie welche Maßnahmen durchgeführt werden können.

Fallbeispiel

Nachdem die Teilnehmer/-innen, welche die Simulation durchführen, instruiert wurden, beginnt das Szenario. Für die videogestützte Nachbesprechung wird das Team audiovisuell aufgezeichnet. Die Aufzeichnung wird live in den Nebenraum übertragen, wo die anderen Teilnehmer/-innen dies mitverfolgen.
Um das Szenario möglichst realistisch zu gestalten wird auf einer LED-Wand ein Hintergrundbild bzw. –film projeziert. Je nach Szenario werden Möbel, Teppiche, Kunstrasen und/oder Geräusche eingesetzt, um die Realtitäsnähe zu erhöhen.

Videogestützte Nachbesprechung

In der videogestützten Nachbesprechung werden in der Regel einige ausgewählte Ausschnitte des gesamten Fallbeispiels dezidiert unter den Aspekten Teamwork, Kommunikation, Führungsverhalten usw. im Gesamtplenum besprochen. Gemeinschaftlich werden Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet.

Abschluss

Zum Abschluss einer jeden Nachbesprechung werden „Take-Home-Messages“ formuliert und visualisiert. Dies dient der Verfestigung der erarbeiteten Erkenntnisse und hat einen direkten, positiven Einfluss auf die Tätigkeit im Aufgabengebiet der Teilnehmer/-innen.

Nach einer kurzen Pause führen dann zwei bis vier weitere Teilnehmer/-innen ein Fallbeispiel durch.

CRM-Trainer

Unser Team von CRM-Trainer/-innen verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich der Notfallmedizin (NotSan, Fachkrankenpfleger/-in für Intensivpflege und Anästhesie, Arzt/Ärztin mit Zusatzbezeichnung Notfallmedizin); neben ihrer pädagogischen Qualifikation sind alle Trainer/-innen durch InPass geschult worden und bilden sich dort regelmäßig fort.

Haben Sie Interesse für sich und Ihre Kolleg/-innen ein CRM basiertes Simulationstraining zu besuchen? Möchten Sie CRM in Ihrem Bereich implementieren?
Sprechen Sie uns an.

Akademie Gesundheitswirtschaft
und Senioren

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